Der bei uns beliebteste Bewerb der „Erzberg Adventure Days“ – nirgendwo sonst nehmen so viele Mitglieder der SPORTUNION Eisenerz teil –, der Erzberg Nordic Walk, fand heuer zugleich mit dem Erzberg Run am 27. Juli 2019 statt und begann um 9.30 Uhr bei der Bohrerschmiede. Die Startnummern wurden erst unmittelbar vor dem Rennen ausgegeben. Rita Aigner kümmerte sich in gewohnter Weise wie eine Mutter um uns, war schon am frühen Morgen oben, besorgte für uns alle die Startnummern, und gab sie gut gelaunt an uns weiter.
Das Wetter war sonnig, aber nicht besonders heiß, die zum Teil völlig neue Strecke war 13 Kilometer lang und wies 600 Höhenmeter auf. Vor dem Start standen wir noch zusammen (alle in unseren gelben T-Shirts, die wir so stolz trugen wie eine Uniform), plauderten und machten ein Gruppenfoto. Beim Start selbst fehlte Astrid Resch, weil sie auf einen Hauly geklettert war, um uns zu fotografieren. Umso schneller muss sie aber dann unterwegs gewesen sein, denn das Ziel passierte sie später Seite an Seite mit Inge Brentner.
Aber bis dorthin war es noch weit:
Nach einem Abschnitt mit mäßiger Steigung ging es oberhalb der Schlammteiche mehr oder weniger eben dahin, dann viele Kilometer in die Gegenrichtung bis zum Eingang in den Tunnel. Der war von Scheinwerfern ein wenig erhellt, allerdings so, dass man die letzten Meter vor jedem Scheinwerfer praktisch in völliger Dunkelheit zurücklegen musste. Und nach dem Tunnel begann dann bald der letzte Abschnitt der Strecke mit der stärksten Steigung. War es mir gelungen, mich bis nach dem Tunnel der vor mir aufwärts strebenden Dagmar Isele so weit zu nähern, dass ich sie schon in der Ferne sehen konnte, spielte sie dann auf dem Anstieg ihre überlegene Kondition gnadenlos aus und ließ keine Annäherung zu. Eine weitere Demütigung erlebte ich etwa 100 Meter vor dem Ziel: Als ich mich neben einem – ebenfalls schon schwer angeschlagenen – Läufer hinaufquälte, bot uns ein Zuschauer an, eine Scheibtruhe für uns zu holen.…
Oben am Gipfel war die ganze Mühe vergessen. Der herrliche Ausblick und die unbeschreibliche Erleichterung, es wieder einmal geschafft zu haben, ließen alles andere in den Hintergrund treten. Nach dem Umziehen und dem Genießen der Atmosphäre ging es zur Bushaltestelle knapp unterhalb des Gipfels und von dort mit einem Bus über den Präbichl zurück nach Eisenerz und wieder hinauf zur Bohrerschmiede. Dort gab´s in dem schon gut gefüllten Festzelt noch eine Pasta zur Stärkung, während das Wetter langsam immer schlechter wurde. Auf dem Weg zum Auto erwischte mich und Abdul-Based, einen jungen Afghanen, für den eine Arbeitskollegin Patenstelle übernommen hat und der schon zum zweiten Mal mit großer Freude am Erzberg Run teilgenommen hatte, noch der Regen.
Wenn man über einen Wettbewerb berichtet, soll man natürlich auch sagen, wer von der SPORTUNION vorne war: Beim Erzberg Run war es Richard Isele, der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,21 km/h erreichte (er war auch der einzige Teilnehmer von uns). Beim Erzberg Nordic Walk waren die „Medaillengewinner“ (1.) Dagmar Isele mit 6,13 km/h, (2.) Günter Kafrda mit 5,93 km/h und (3.) Christa Moser mit 5,72 km/h. – Zum Vergleich, damit man sieht, was möglich ist: Der beste Läufer kam auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 12,66 km/h, der beste Nordic Walker erreichte 8,88 km/h.
Was bleibt? Wie jedes Jahr, die nette Gemeinschaft, die herrliche Natur und die unbeschreibliche Erleichterung nach der Anstrengung. Es war die Sache wert.
Günter Kafrda